Chanukka
Das jüdische Lichterfest Chanukka geht vom Wort her auf die Begriffe „Weihung“ oder „Einweihung“ zurück und erinnert Jüdinnen und Juden an die Geschehnisse um das Jahr 164 vor der Zeitenwende. Zur damaligen Zeit war es den Juden verboten, ihre Religion frei auszuüben. Die griechischen Machthaber unter Antiochus IV. hatten ihnen verboten, Gottesdienste zu feiern oder [Tora][1] zu studieren. Auf diese Unterdrückung antwortete die jüdische Makkabäerrevolte, benannt nach ihrem Anführer Judas Makkabäus. Als die Juden siegten und der [Tempel][2] in [Jerusalem][3] wieder Gott geweiht war, wurde ein Leuchter mit geweihtem Öl entzündet. Von solchem Öl gab es jedoch nur noch einen Vorrat für einen Tag. Der Tradition zufolge, brannte der Leuchter aber acht Tage lang, bis neues geweihtes Öl hergestellt werden konnte. Dieses Wunder und die Ereignisse des ersten Chanukka werden von jüdischen Familien jährlich festlich begangen und erinnert. Im Mittelpunkt steht dabei der Chanukka-Leuchter, der jeden Abend, eine Kerze nach der anderen und immer eine mehr, angezündet wird. Daher besitzt der Chanukka-Leuchter acht Arme und einen weiteren mit dem „Diener“ – das ist die Kerze, mit deren Hilfe die eigentlichen Chanukka-Lichter entzündet werden. Außerdem wird gebetet, gesungen, man spielt mit dem [Dreidel][4] und isst besondere, in Öl gebackene Speisen wie Kartoffelpuffer (Lattkes). Die Kinder bekommen kleine Geschenke und Süßigkeiten, und auch das wohltätige Spenden für Andere nimmt einen wichtigen Raum im Familienfest ein.