Sondershausen
Anhand eines archäologischen Funds einer mittelalterlichen Mikwe, lässt sich jüdisches Leben bereits im ausgehenden 13. Jahrhundert belegen. Auch die Juden und Jüdinnen Sondershausens fielen 1349 dem Pest-Pogrom zum Opfer. In den folgenden Jahrhunderten sind keine Spuren jüdischen Lebens nachzuweisen. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts lässt sich eine jüdische Gemeinde durch einen Schutzbürgerstatus belegen. 1698 werden ein Betsaal und eine jüdische Schule urkundlich erwähnt, 1699 der Kauf eines Grundstückes für einen jüdischen Friedhof am Spatenberg. Eine Synagoge wird im Hinterhaus der Bebrastraße 6 1826 feierlich eingeweiht. Die Synagoge wurde bis zu ihrer Zerstörung 1939 durch die Nationalsozialisten als Betraum der Gemeinde Sonderhausen benutzt. Heute erinnert nur noch eine Gedenktafel an die ehemalige Synagoge, der Platz wurde nach Ende des Krieges überbaut. Die Gemeinde besass neben der Synagoge auch eine jüdische Schule und ein jüdisches Knabenpensionat, dass von dem Prediger und Religionslehrer Philipp Heidenheim (1824–1906) unterhalten wurde. Die mittelalterliche Mikwe ist nach Anmeldung beim Schlossmuseum Sonderhausen möglich. Auch der Friedhof am Spatenberg ist noch erhalten.